
Wenn man über die Stadtbrücke Richtung Innenstadt geht, befindet sich linker Hand ein großes Gebäude in dem jahrzehntelang Werdohler einen Teil ihrer Bekleidung kaufen konnte. Die Rede ist hier vom Bekleidungsgeschäft Keinecke. Das Gebäude steht an einer markanten Stelle. Genau an dieser Stelle befand sich einst das Zollhaus mit einer Arrestzelle. Dort sahen die Zöllner und kassierten für jedes Überschreiten der Brücke den Zoll. Berechnet wurden Mensch und Vieh wie auch Pferde- und Ochsenkarren. Irgendwann wurde der Zoll aufgehoben und das Zollhaus wurde überflüssig. Im Laufe der Jahre wurde es abgerissen und das heutige Gebäude wurde auf dem Grundstück erbaut. Das Gebäude wurde ein Hotel und viele ältere Werdohler kennen es noch als Hotel Quitmann. Das Hotel hatte einen gemütlichen Schankraum wo sich abends oft die Werdohler Geschäftsleute und Fabrikanten trafen. Nun verändern sich Häuser im Laufe von Jahrhunderten oft. Mal bekommt ein Haus einen Anbau, mal wird eine Etage aufgesetzt oder die komplette Außenfront wird verändert. Beim Hotel Quitmann ist es etwas anderes. Auch dieses Gebäude hat sich verändert, aber nicht so wie man es vermutet. Im Jahre 1911-12 wurde die alte Stadtbrücke abgerissen, da sie nicht mehr dem damaligen Verkehrsaufkommen genügte. Auch hatte sie schon einige Hunderte Jahre auf dem Buckel. Die neue Brücke musste breiter werden, damit Fuhrwerke aus beiden Richtungen über die Brücke fahren konnten. Die alte Brücke war einspurig und es kam schon mal zu Wartezeiten bis das nächste Fuhrwerk über die Brücke fahren konnte. Durch den breiteren Fahrweg war aber das Hotel Quitmann im Wege und man konnte gleich hinter der neuen Brücke keine Kurve anlegen. Also entschied man sich das Hotel Quitmann um eine gesamte Zimmerbreite zu verkleinern. Die vorderste Zimmerfront wurde abgetragen und anschließend wieder zugebaut. So konnte das Hotel erhalten bleiben und die Brücke konnte nun viel breiter gebaut werden.

- Geschichten zur Geschichte
- Teil 1 – Der lange Weg durch das Dorf
- Teil 2 – Die Sache mit den ….hagen
- Teil 3 – Als es noch „Kinderschützenfeste“ in Werdohl gab
- Teil 4 – Werdohl und sein Salzwerk
- Teil 5 – Wie ein Deal zwischen den beiden Kirchen eine alte Glocke rettete
- Teil 6 – Wo einst die Ritter hausten
- Teil 7 – Zurückgelassener Güterzug durfte geplündert werden
- Teil 8 – Beim Frauenschwimmen mussten die Zuschauer „geschützt“ werden
- Teil 9 – Alltag an der Dorfstraße, oder die Sache mit dem Besen
- Teil 10 – Aus Lenne und Verse frisch auf den Tisch
- Teil 11 – Wie die Königsburg zu ihrem Namen kam.
- Teil 12 – Von den „Dunkelmänner“ Werdohls
- Teil 13 – Bevor das Haus ein Rathaus wurde
- Teil 14 – Für Getränkenachschub wurde eine Flagge gehisst
- Teil 15 – Ein Hofgartendirektor und die ehemalige Parkanlage Funkenburg
- Teil 16 – Von einem Wirt der sein eigenes Baumaterial zurück kaufen musste
- Teil 17 – Fluch und Segen einer Handesstrasse
- Teil 18 – Der „anstrengende Weg“ eines Polizisten
- Teil 19 – „Glück auf“ auch in Werdohl
- Teil 20 – Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung
- Teil 21 – Mensch und Tier bei Hochwasser auf engstem Raum
- Teil 22 – Über den Werdegang einer ungewöhnlichen Schule
- Teil 23 – Ein Fährmann in Werdohl
- Teil 24 – Das Waldversteck
- Teil 25 – Die verschwundenen Namen
- Teil 26 – Vom Mühlzwang und der königlichen Mühle
- Teil 27 – Ein „Berg“ wird bis zur Hälfte weg gesprengt
- Teil 28 – Als den Werdohlern das Bier brauen verboten wurde
- Teil 29 – Wie eine halbe Brücke eingeweiht wurde
- Teil 30 – Wie war das nochmal mit der Soppe/Zoppe
- Teil 31 – Feste feiern im Kaisersaal
- Teil 32 – Die Geschichte vom „Felixturm“
- Teil 33 – Was hat es mit den Haferkästen auf sich?
- Teil 34 – Wie der Busenhof zu seinem Namen kam?
- Teil 35 – Werdohl und seine „(un)heimlichen“ Gewässer
- Teil 36 – Ein kleines „Dorf“ in Ütterlingsen
- Teil 37 – Vom Dorfpolizist gab es mit dem Säbel „eins hinten drauf“
- Teil 38 – Ein Parkplatz auf dem Dach
- Teil 39 – Vom Großfischtag an der Lenne
- Teil 40 – Aus Dresel frisch auf dem Grafentisch
- Teil 41 – Der Einzelhandel in „alter“ Zeit
- Teil 42 – Ein Ortsteil der vielen Brücken und Wasserwege
- Teil 43 – Was es mit dem Zusatz „zur Post“ aus sich hat
- Teil 44 – Ein Bauernhof im Licht und Schatten der Geschichte
- Teil 45 – Die Wochenenden in vergangenen Zeiten
- Teil 46 – Kleine Koksstückchen brachten die ersehnte Wärme
- Teil 47 – Sportboote und Holzkähne auf der Lenne
- Teil 48 – Für etwas Süßes wurde nach Altmetall „geschürft“
- Teil 49 – Wie die Hebamme des Dorfes durch das Hochwasser kam
- Teil 50 – Ein ungewöhnliches Unternehmen im „Eisenhämmerland“
- Teil 51 – Der widerspenstige Gaul
- Teil 52 – Ein Hotel wird um eine Zimmerbreite verkleinert
- Teil 53 – Mit einem Trick den Dieb ermittelt
- Teil 54 – Rückblick auf ein Schützenfest
- Teil 55 – Aus dem Arbeitsleben eines Nachtwächters
- Teil 56 – Start in die Gastronomie mit Hindernissen
- Teil 57 – Lustige Stimmung im Wahllokal
- Teil 58 – Zwei Grundsteinlegungen für eine Kirche
- Teil 59 – Der Schnaps wurde durch die Reupe gereicht.
- Teil 60 – Der verschwundene Adelssitz
- Teil 61 – Der Name Borbet-Höhe hat sich nicht durchgesetzt