Man kann es kaum glauben, aber auch in dem Gebiet um Lenne und Verse hatte es einst Bergbau gegeben. Zwar ist unsere Gegend von den Kohleflözen der Ruhr weit entfernt, aber in unserem Boden lagerte eine Menge Erz. Neben dem Siegerland, ist das märkische Sauerland seit dem Mittelalter für seine Erzvorkommen berühmt. Nicht umsonst haben sich gerade in unseren Tälern eine Menge Hammerwerke gegründet. Wo die Erzlager (Eisenstein) an die Oberfläche traten, entwickelte sich zunächst ein Tagebau. Erst später, als die Erznester ausgebeutet waren, ging man zum Untertagebau über. Es wurden Schächte und Stollen angelegt, um die Erzadern im Innern der Berge zu erschließen. Zur Verhüttung benötigte man die Holzkohle, die auf Grund des Holzreichtums unserer Wälder reichlich vorhanden war. Noch vor einigen hundert Jahren sah man fast auf jeden Berg einen Kohlenmeiler qualmen. Der letzte Kohlenmeiler von Werdohl stand auf dem Rodt. Noch im 19. Jahrhundert wurden im Raum Werdohl 12 Mutungen ausgesprochen. Mutungen sind Berechtigungen zum Schürfen von Erz in der Erde. Neben den Eisenerzgruben gab es in Werdohl auch eine Bleierz und Kupfererzgrube. Diese Gruben wurden von den Betreibern in den meisten Fällen nicht hauptberuflich ausgebeutet, sondern dienten oft als Nebenerwerb für Bauern und kleine Gewerbetreibende die sich dort durch Investitionen ein kleines Geschäft versprachen. Die Namen der Gruben und die genaue Lage sind heute noch bekannt, und im gesamten Werdohler Gebiet zu finden. Die Erzlagerstätten die schon seit dem Mittelalter im märkischen Sauerland abgebaut wurden, waren dann auch irgendwann mal ausgebeutet und ein weiterer Abbau lohnte sich nicht mehr. In vielen Fällen wären die Investitionen die man dort vornehmen musste zu hoch, und ein Erfolg war nicht garantiert. So wurden sie nach und nach still gelegt. Wenn auch jetzt alle Gruben verlassen sind, so sind die alten Mutungen immer noch rechtskräftig und die Abbauarbeiten könnten jederzeit wieder aufgenommen werden. Ob sich ein erneuter Bergbau in unserem Stadtgebiet jetzt oder später lohnt, ist mehr als fraglich. Aber auch in der Werdohler Gegend konnten sich die Nebenerwerbs Bergmänner den Gruß „Glück Auf“ zurufen.