Viele Geschichten gibt es aus der „Franzosenzeit“ über Werdohl leider nicht. Mit der „Franzosenzeit“ bezeichnete man einst in Werdohl die Zeit als die Truppen Napoleons auch die Grafschaft Mark besetzt hatten.

Eine Geschichte zur Geschichte aus Werdohl während der „Franzosenzeit“ hatten wir hier bereits veröffentlicht, nun kommt eine andere kleine Anekdote dazu. Diese Anekdote spielte sich auf dem Gutshof Neuenhaus ab. Dieses Gehöft befindet sich noch heute in der Senke des Höhenweges. Während dieser „Franzosenzeit“ kam einmal eine französische Patrouille auf dem Gutshof um Männer für den Militärdienst zu requirieren. Als der Knecht des Hofes, der auf dem Felde gewesen war, die Patrouille von weitem sah, ist er in den Wald geflüchtet. Dort hatte er sich versteckt um nicht heran gezogen zu werden. Im Stall hatte der Gutsherr einen prachtvollen, aber sehr wilden Hengst stehen, der biss und schlug und ließ keinen Fremden an sich heran.

Als nun die französischen Soldaten den Hengst aus dem Stall mitnehmen wollten, wurden sie nicht mit ihm fertig. Nun sollte der Gutsherr den Hengst aus dem Stall führen, der das Ansinnen der Franzosen aber ablehnte. Mit dem Vorwand dass nur der Knecht mit ihm fertig wird und dieser sei aber abwesend. Als nun alle Versuche, sich dem Tier zu nähern, vergeblich blieben, zogen die Soldaten wieder wütend ab. Man sagt dem Westfalen ja nach das diese stur wären, aber das trifft wohl auch auf manche Pferde zu. Auf alle Fälle blieb der Hengst auf dem Hof und nach einer Weile kam der Knecht auch aus seinem Versteck und musste nicht in der fremden Armee seinen Dienst ableisten.

Höhenstrasse mit Neuenhaus um 1940