
In der Werdohler Gewerbegeschichte zählt das ehemalige Salzwerk zu den wirtschaftsgeschichtlichen Merkwürdigkeiten. Durch eine geologische Besonderheit trat an mehreren Stellen salzhaltiges Wasser hervor. Die ungefähre Lage der Quelle war am Scherl. In der Nähe der Eisenbahnbrücke am rechten Lenneufer. Wie alt die Werdohler Quelle war, ist nicht bekannt. Ein Mathias Brüninghaus bekam 1629 die Genehmigung Tiefenbohrungen vorzunehmen. Aus Mangel an Holz wird nur eine Siedepfanne unterhalten. Trotz der schweren Zeiten während des Dreißigjährigen Krieges trat das Salzwerk ins Leben. Die Lennebrücke in Werdohl war für Truppendurchzüge von größter Wichtigkeit. Sie wurde wiederholt von Truppen passiert, und so wurde das Salzwerk mehrmals geplündert. Neben Bränden hatte das Salzwerk auch mit Lennehochwasser zu kämpfen. Bald geriet das Unternehmen zwischen den Mahlsteinen des landesherrlichen Salzmonopols. Das Salzmonopols der bei Soest gelegenen Saline Sassendorf, gestattete den Verkauf des Werdohler Salzes nur außerhalb der brandenburgischen Lande am Rhein und auch nur unter Abgabe hoher Steuern (Zehnten). Trotzdem wurde der Salzexport von den Werdohlern weiter betrieben. An der Werdohler Brücke wurde ein Salzseller (Salzsteuereintreiber) angestellt, der von allem Salz, das Werdohl verließ, den zehnten Teil als Steuer behielt. Auf Dauer war das Salzwerk auch auf Grund der hohen Steuern durch das Salzmonopols aber nicht rentabel, so dass der Betrieb zum Ende des 18. Jahrhundert eingestellt wurde. Durch den späteren Straßenbau (ehemalige Altenaer Strasse) ist die Quelle endgültig verschüttet worden. Nach Berichten stand das Gradierhaus auf dem Ufergelände, wo sich später die Firma Schlesinger (Schmiedag), heute Georg Fischer ansiedelte.
- Geschichten zur Geschichte
- Teil 1 – Der lange Weg durch das Dorf
- Teil 2 – Die Sache mit den ….hagen
- Teil 3 – Als es noch „Kinderschützenfeste“ in Werdohl gab
- Teil 4 – Werdohl und sein Salzwerk
- Teil 5 – Wie ein Deal zwischen den beiden Kirchen eine alte Glocke rettete
- Teil 6 – Wo einst die Ritter hausten
- Teil 7 – Zurückgelassener Güterzug durfte geplündert werden
- Teil 8 – Beim Frauenschwimmen mussten die Zuschauer „geschützt“ werden
- Teil 9 – Alltag an der Dorfstraße, oder die Sache mit dem Besen
- Teil 10 – Aus Lenne und Verse frisch auf den Tisch
- Teil 11 – Wie die Königsburg zu ihrem Namen kam.
- Teil 12 – Von den „Dunkelmänner“ Werdohls
- Teil 13 – Bevor das Haus ein Rathaus wurde
- Teil 14 – Für Getränkenachschub wurde eine Flagge gehisst
- Teil 15 – Ein Hofgartendirektor und die ehemalige Parkanlage Funkenburg
- Teil 16 – Von einem Wirt der sein eigenes Baumaterial zurück kaufen musste
- Teil 17 – Fluch und Segen einer Handesstrasse
- Teil 18 – Der „anstrengende Weg“ eines Polizisten
- Teil 19 – „Glück auf“ auch in Werdohl
- Teil 20 – Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung
- Teil 21 – Mensch und Tier bei Hochwasser auf engstem Raum
- Teil 22 – Über den Werdegang einer ungewöhnlichen Schule
- Teil 23 – Ein Fährmann in Werdohl
- Teil 24 – Das Waldversteck
- Teil 25 – Die verschwundenen Namen
- Teil 26 – Vom Mühlzwang und der königlichen Mühle
- Teil 27 – Ein „Berg“ wird bis zur Hälfte weg gesprengt
- Teil 28 – Als den Werdohlern das Bier brauen verboten wurde
- Teil 29 – Wie eine halbe Brücke eingeweiht wurde
- Teil 30 – Wie war das nochmal mit der Soppe/Zoppe
- Teil 31 – Feste feiern im Kaisersaal
- Teil 32 – Die Geschichte vom „Felixturm“
- Teil 33 – Was hat es mit den Haferkästen auf sich?
- Teil 34 – Wie der Busenhof zu seinem Namen kam?
- Teil 35 – Werdohl und seine „(un)heimlichen“ Gewässer
- Teil 36 – Ein kleines „Dorf“ in Ütterlingsen
- Teil 37 – Vom Dorfpolizist gab es mit dem Säbel „eins hinten drauf“
- Teil 38 – Ein Parkplatz auf dem Dach
- Teil 39 – Vom Großfischtag an der Lenne
- Teil 40 – Aus Dresel frisch auf dem Grafentisch
- Teil 41 – Der Einzelhandel in „alter“ Zeit
- Teil 42 – Ein Ortsteil der vielen Brücken und Wasserwege
- Teil 43 – Was es mit dem Zusatz „zur Post“ aus sich hat
- Teil 44 – Ein Bauernhof im Licht und Schatten der Geschichte
- Teil 45 – Die Wochenenden in vergangenen Zeiten
- Teil 46 – Kleine Koksstückchen brachten die ersehnte Wärme
- Teil 47 – Sportboote und Holzkähne auf der Lenne
- Teil 48 – Für etwas Süßes wurde nach Altmetall „geschürft“
- Teil 49 – Wie die Hebamme des Dorfes durch das Hochwasser kam
- Teil 50 – Ein ungewöhnliches Unternehmen im „Eisenhämmerland“
- Teil 51 – Der widerspenstige Gaul
- Teil 52 – Ein Hotel wird um eine Zimmerbreite verkleinert
- Teil 53 – Mit einem Trick den Dieb ermittelt
- Teil 54 – Rückblick auf ein Schützenfest
- Teil 55 – Aus dem Arbeitsleben eines Nachtwächters
- Teil 56 – Start in die Gastronomie mit Hindernissen
- Teil 57 – Lustige Stimmung im Wahllokal
- Teil 58 – Zwei Grundsteinlegungen für eine Kirche
- Teil 59 – Der Schnaps wurde durch die Reupe gereicht.
- Teil 60 – Der verschwundene Adelssitz
- Teil 61 – Der Name Borbet-Höhe hat sich nicht durchgesetzt