Jeder in Werdohl kennt die „Funkenburg“. Das abfallende Gelände das eigentlich Lennestein heißt, gehörte früher einem gewissen Joh. Peter Funke aus Hagen, der auf dem Gelände ein Wohnhaus und ein Wirtschaftsgebäude mit Wohnung für Gärtner und Knecht, sowie Stallungen für Pferde und zwei Kühe errichten ließ. An dem Steilhang wurde unter erheblichen Aufwand eine Fläche als Weide für die Kühe aufgefüllt. In dem noch vorhandenen Wirtschaftsgebäude war bis vor kurzem noch ein Kindergarten untergebracht. Die Anlage wurde im Volksmund nach der burgartigen Ummauerung in Verbindung mit dem Namen des Besitzers „Funkenburg“ genannt.
Aus dem „Werdohler Lesebuch“ (1991) erfahren wir, dass der Hofgartendirektor Maximilian Friedrich Weyhe aus Düsseldorf die Parkanlage auf der „Funkenburg“ entworfen hatte. Das ist der gleiche Weyhe, der 1843 auf Anraten König Wilhelm IV von Preußen die Parkanlage der Burg Altena entworfen hatte, und die sein Sohn dann weiter geführt hatte. M.F. Weyhe ist der Erschaffer zahlreicher Schlossparks. Maximilian Friedrich Weyhe kommt aus einer sehr bekannten Gartenbaufamilie und war bei seinem Onkel Peter Joseph Lenné d. Ä. in der Lehre. Dessen Sohn Peter Joseph Lenné ist der berühmte Architekt zahlreicher Gärten in Potsdam Sanssouci. Dieser Park auf der Funkenburg war in früheren Jahren bei den Werdohler sehr beliebt und wurde von zahlreichen Bewohnern besucht.
Wer heute durch den kleinen Wald geht, wundert sich bestimmt über verwunschene Treppen und Mauern die sich mitten in dem Wald auftun. Vereinzelt kann man den Parkcharakter noch erkennen, und ein schöner alter Baumbestand säumt den Weg. Dass der Park an der Funkenburg sehr beliebt war, zeigen die Schnitzarbeiten aus Herzchen und Namensinitialen die hoch in den alten Buchen zum Vorschein kommen. Auf Grund der hohen Anzahl der Schnitzereien waren hier in früheren Zeiten bestimmt viele Werdohler Gast des Parks. Schade dass er immer mehr verfällt, und einige Besucher dort ihren Müll hinterlassen.
- Geschichten zur Geschichte
- Teil 1 – Der lange Weg durch das Dorf
- Teil 2 – Die Sache mit den ….hagen
- Teil 3 – Als es noch „Kinderschützenfeste“ in Werdohl gab
- Teil 4 – Werdohl und sein Salzwerk
- Teil 5 – Wie ein Deal zwischen den beiden Kirchen eine alte Glocke rettete
- Teil 6 – Wo einst die Ritter hausten
- Teil 7 – Zurückgelassener Güterzug durfte geplündert werden
- Teil 8 – Beim Frauenschwimmen mussten die Zuschauer „geschützt“ werden
- Teil 9 – Alltag an der Dorfstraße, oder die Sache mit dem Besen
- Teil 10 – Aus Lenne und Verse frisch auf den Tisch
- Teil 11 – Wie die Königsburg zu ihrem Namen kam.
- Teil 12 – Von den „Dunkelmänner“ Werdohls
- Teil 13 – Bevor das Haus ein Rathaus wurde
- Teil 14 – Für Getränkenachschub wurde eine Flagge gehisst
- Teil 15 – Ein Hofgartendirektor und die ehemalige Parkanlage Funkenburg
- Teil 16 – Von einem Wirt der sein eigenes Baumaterial zurück kaufen musste
- Teil 17 – Fluch und Segen einer Handesstrasse
- Teil 18 – Der „anstrengende Weg“ eines Polizisten
- Teil 19 – „Glück auf“ auch in Werdohl
- Teil 20 – Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung
- Teil 21 – Mensch und Tier bei Hochwasser auf engstem Raum
- Teil 22 – Über den Werdegang einer ungewöhnlichen Schule
- Teil 23 – Ein Fährmann in Werdohl
- Teil 24 – Das Waldversteck
- Teil 25 – Die verschwundenen Namen
- Teil 26 – Vom Mühlzwang und der königlichen Mühle
- Teil 27 – Ein „Berg“ wird bis zur Hälfte weg gesprengt
- Teil 28 – Als den Werdohlern das Bier brauen verboten wurde
- Teil 29 – Wie eine halbe Brücke eingeweiht wurde
- Teil 30 – Wie war das nochmal mit der Soppe/Zoppe
- Teil 31 – Feste feiern im Kaisersaal
- Teil 32 – Die Geschichte vom „Felixturm“
- Teil 33 – Was hat es mit den Haferkästen auf sich?
- Teil 34 – Wie der Busenhof zu seinem Namen kam?
- Teil 35 – Werdohl und seine „(un)heimlichen“ Gewässer
- Teil 36 – Ein kleines „Dorf“ in Ütterlingsen
- Teil 37 – Vom Dorfpolizist gab es mit dem Säbel „eins hinten drauf“
- Teil 38 – Ein Parkplatz auf dem Dach
- Teil 39 – Vom Großfischtag an der Lenne
- Teil 40 – Aus Dresel frisch auf dem Grafentisch
- Teil 41 – Der Einzelhandel in „alter“ Zeit
- Teil 42 – Ein Ortsteil der vielen Brücken und Wasserwege
- Teil 43 – Was es mit dem Zusatz „zur Post“ aus sich hat
- Teil 44 – Ein Bauernhof im Licht und Schatten der Geschichte
- Teil 45 – Die Wochenenden in vergangenen Zeiten
- Teil 46 – Kleine Koksstückchen brachten die ersehnte Wärme
- Teil 47 – Sportboote und Holzkähne auf der Lenne
- Teil 48 – Für etwas Süßes wurde nach Altmetall „geschürft“
- Teil 49 – Wie die Hebamme des Dorfes durch das Hochwasser kam
- Teil 50 – Ein ungewöhnliches Unternehmen im „Eisenhämmerland“
- Teil 51 – Der widerspenstige Gaul
- Teil 52 – Ein Hotel wird um eine Zimmerbreite verkleinert
- Teil 53 – Mit einem Trick den Dieb ermittelt
- Teil 54 – Rückblick auf ein Schützenfest
- Teil 55 – Aus dem Arbeitsleben eines Nachtwächters
- Teil 56 – Start in die Gastronomie mit Hindernissen
- Teil 57 – Lustige Stimmung im Wahllokal
- Teil 58 – Zwei Grundsteinlegungen für eine Kirche
- Teil 59 – Der Schnaps wurde durch die Reupe gereicht.
- Teil 60 – Der verschwundene Adelssitz
- Teil 61 – Der Name Borbet-Höhe hat sich nicht durchgesetzt