
Im unteren Teil der Verse lag im heutigen Ortsteil Kleinhammer der Adelssitz Ottersheim. Die sogenannten Ottersheimer Höfe gelangten später in den Besitz des Hauses Pungelscheid. Viel gibt es darüber leider nicht zu berichten, da die schriftlichen Aufzeichnungen sehr dürftig sind.
Als Ottersheimer Güter wurden 1540 der Keysershof, der Broickhof und der Hof vor der Solbecke genannt. Der Hof vor der Solbecke wird im Mündungsgebiet des heute Solmbecke genannten Baches gelegen haben und auf dem Broickhof weist heute noch die Ortsbezeichnung Brauck in Kleinhammer hin. Wo der Adelssitz mit dem Burghaus gestanden hat wissen wir nicht. Der 1882 ortsansässige Pfarrer Daniel schrieb, dass die Burg Ottersheim auf dem Brauck gelegen hat und von dieser Burg wären noch Keller, Brunnen und Reste des ehemaligen Burgwalles vorhanden gewesen.
Es gibt natürlich keine Beschreibung wie die „Burg Ottersheim“ ausgesehen hat. Es entsprach aber nicht die Vorstellungen die wir heute von einer Burg haben. Es wird ein einfacher Steinbau mit starken Mauern und kleinen Fenstern. Ein sogenanntes Turmhaus und wird in einem Mauerring gelegen haben. Im Mittelalter besaßen nur adlige Familien ein massives Haus aus Stein und von Mauern umgeben und diese wurden damals Burg genannt. Die Landbevölkerung hatte meistens einfache Fachwerkbehausungen mit Lehm verputzt und die Dächer waren aus Stroh.
Der Familienname Ottersheim ist auch nur einmal in den Archiven vorhanden als Besitzer eines arnsbergischen Lehen an der Fesse (Verse). Durch Erbfolge ging der Besitz Ottersheim später in einem anderen Besitz über, dessen Eigentümer bis ins Jahr 1400 nachweisbar waren. Danach besaßen die Neuhoffs von Pungelscheid den Adelssitz Ottersheim. Da das „feste Haus“ nicht mehr benötigt wurde, wird es langsam verfallen sein. Nur die drei Haupthöfe blieben noch Jahrhunderte erhalten und bleiben mit den Ortsbezeichnungen Brauck und Kaiserhof im Gedächtnis der Werdohler erhalten.
- Geschichten zur Geschichte
- Teil 1 – Der lange Weg durch das Dorf
- Teil 2 – Die Sache mit den ….hagen
- Teil 3 – Als es noch „Kinderschützenfeste“ in Werdohl gab
- Teil 4 – Werdohl und sein Salzwerk
- Teil 5 – Wie ein Deal zwischen den beiden Kirchen eine alte Glocke rettete
- Teil 6 – Wo einst die Ritter hausten
- Teil 7 – Zurückgelassener Güterzug durfte geplündert werden
- Teil 8 – Beim Frauenschwimmen mussten die Zuschauer „geschützt“ werden
- Teil 9 – Alltag an der Dorfstraße, oder die Sache mit dem Besen
- Teil 10 – Aus Lenne und Verse frisch auf den Tisch
- Teil 11 – Wie die Königsburg zu ihrem Namen kam.
- Teil 12 – Von den „Dunkelmänner“ Werdohls
- Teil 13 – Bevor das Haus ein Rathaus wurde
- Teil 14 – Für Getränkenachschub wurde eine Flagge gehisst
- Teil 15 – Ein Hofgartendirektor und die ehemalige Parkanlage Funkenburg
- Teil 16 – Von einem Wirt der sein eigenes Baumaterial zurück kaufen musste
- Teil 17 – Fluch und Segen einer Handesstrasse
- Teil 18 – Der „anstrengende Weg“ eines Polizisten
- Teil 19 – „Glück auf“ auch in Werdohl
- Teil 20 – Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung
- Teil 21 – Mensch und Tier bei Hochwasser auf engstem Raum
- Teil 22 – Über den Werdegang einer ungewöhnlichen Schule
- Teil 23 – Ein Fährmann in Werdohl
- Teil 24 – Das Waldversteck
- Teil 25 – Die verschwundenen Namen
- Teil 26 – Vom Mühlzwang und der königlichen Mühle
- Teil 27 – Ein „Berg“ wird bis zur Hälfte weg gesprengt
- Teil 28 – Als den Werdohlern das Bier brauen verboten wurde
- Teil 29 – Wie eine halbe Brücke eingeweiht wurde
- Teil 30 – Wie war das nochmal mit der Soppe/Zoppe
- Teil 31 – Feste feiern im Kaisersaal
- Teil 32 – Die Geschichte vom „Felixturm“
- Teil 33 – Was hat es mit den Haferkästen auf sich?
- Teil 34 – Wie der Busenhof zu seinem Namen kam?
- Teil 35 – Werdohl und seine „(un)heimlichen“ Gewässer
- Teil 36 – Ein kleines „Dorf“ in Ütterlingsen
- Teil 37 – Vom Dorfpolizist gab es mit dem Säbel „eins hinten drauf“
- Teil 38 – Ein Parkplatz auf dem Dach
- Teil 39 – Vom Großfischtag an der Lenne
- Teil 40 – Aus Dresel frisch auf dem Grafentisch
- Teil 41 – Der Einzelhandel in „alter“ Zeit
- Teil 42 – Ein Ortsteil der vielen Brücken und Wasserwege
- Teil 43 – Was es mit dem Zusatz „zur Post“ aus sich hat
- Teil 44 – Ein Bauernhof im Licht und Schatten der Geschichte
- Teil 45 – Die Wochenenden in vergangenen Zeiten
- Teil 46 – Kleine Koksstückchen brachten die ersehnte Wärme
- Teil 47 – Sportboote und Holzkähne auf der Lenne
- Teil 48 – Für etwas Süßes wurde nach Altmetall „geschürft“
- Teil 49 – Wie die Hebamme des Dorfes durch das Hochwasser kam
- Teil 50 – Ein ungewöhnliches Unternehmen im „Eisenhämmerland“
- Teil 51 – Der widerspenstige Gaul
- Teil 52 – Ein Hotel wird um eine Zimmerbreite verkleinert
- Teil 53 – Mit einem Trick den Dieb ermittelt
- Teil 54 – Rückblick auf ein Schützenfest
- Teil 55 – Aus dem Arbeitsleben eines Nachtwächters
- Teil 56 – Start in die Gastronomie mit Hindernissen
- Teil 57 – Lustige Stimmung im Wahllokal
- Teil 58 – Zwei Grundsteinlegungen für eine Kirche
- Teil 59 – Der Schnaps wurde durch die Reupe gereicht.
- Teil 60 – Der verschwundene Adelssitz
- Teil 61 – Der Name Borbet-Höhe hat sich nicht durchgesetzt