
Viele Werdohler kennen noch das Erholungsheim des Bochumer Vereins auf dem Remmelshagen. Seit Anfang des 20. Jahrhundert haben viele Unternehmen eine intensive Werksfürsorge betrieben, so auch der Bochumer Verein. Dazu gehörten auch schon Erholungseinrichtungen meistens am ländlichen Rand des Ruhrgebiets gelegenen Orten.
Für den Direktor des Bochumer Vereins, Walter Borbet war es eine gewisse Tradition als er Ende der 1930er Jahre ein neues Erholungsheim errichten ließ. Von Anfang an wurde die Planung und die Baumaßnahme mit propagandistischen Aufwand betrieben stand der Neubau doch im Zusammenhang mit den nationalsozialistischen Werksfürsorgeprogramm. Der erste Bauabschnitt von 1937-39 wurde auf persönliches Betreiben Walter Borbets errichtet. Durch seine familiären Beziehungen nach Werdohl wurde das Grundstück am Remmelshagen, das seit der Baumaßnahme Borbethöhe genannt wurde erworben. Der Architekt verwandte für die Unterkunftshäuser auf dem Remmelshagen die gleiche Bauweise in welcher das Olympische Dorf 1936 in Berlin errichtet wurde.
Der Bochumer Verein fand es als passend ihr neues Erholungsheim in dieser Bauweise zu errichten. Die weitere ursprüngliche Planung sah des Weiteren eine Reihe verteilter Gebäude vor, die sich um das „Gefolgsschaftshaus“ gruppieren sollte. Vor dem Gartenlokal sollte eine ausgiebige Sonnenterasse errichtet werden. Insgesamt ist im Aufbau der Anlage gewisse Ähnlichkeiten mit der NS Ordensburg Vogelsang durchaus erkennbar. (Info ruhr-uni-bochum) Im Sommer 1939 zogen die ersten 48 Urlauber auf der Borbet-Höhe ein.
Zu dem ursprünglich geplanten weiteren Ausbau ist es dann nie gekommen. Auch das „Gefolgschaftsshaus“ wurde nur in Teilen fertig gestellt. Mit Beginn des Krieges wurden die Bauarbeiten bis auf weiteres eingestellt und die bereits bereitgestellten Baumaterialien wieder abgeholt. Erst nach dem Krieg wurde – zunächst noch unter dem Namen Borbethöhe die Anlage weiter ausgebaut. Im Laufe der 1950er Jahre wurde das dritte Schlafhaus errichtet und auch das Hauptgebäude wurde, diesmal aber in stark veränderter Weise weiter errichtet. Wann genau das Erholungsheim einen neuen Namen erhielt lässt sich nicht mehr feststellen, muss aber spätestens in den frühen 1960er Jahren gewesen sein. Der Name Borbethöhe war gerade einmal knapp 25 Jahre in Gebrauch, obwohl wir davon ausgehen, dass er sich in der Bevölkerung nie durchgesetzt hat. Man blieb mit dem Wort Remmelshagen lieber beim Gewohnten.
- Geschichten zur Geschichte
- Teil 1 – Der lange Weg durch das Dorf
- Teil 2 – Die Sache mit den ….hagen
- Teil 3 – Als es noch „Kinderschützenfeste“ in Werdohl gab
- Teil 4 – Werdohl und sein Salzwerk
- Teil 5 – Wie ein Deal zwischen den beiden Kirchen eine alte Glocke rettete
- Teil 6 – Wo einst die Ritter hausten
- Teil 7 – Zurückgelassener Güterzug durfte geplündert werden
- Teil 8 – Beim Frauenschwimmen mussten die Zuschauer „geschützt“ werden
- Teil 9 – Alltag an der Dorfstraße, oder die Sache mit dem Besen
- Teil 10 – Aus Lenne und Verse frisch auf den Tisch
- Teil 11 – Wie die Königsburg zu ihrem Namen kam.
- Teil 12 – Von den „Dunkelmänner“ Werdohls
- Teil 13 – Bevor das Haus ein Rathaus wurde
- Teil 14 – Für Getränkenachschub wurde eine Flagge gehisst
- Teil 15 – Ein Hofgartendirektor und die ehemalige Parkanlage Funkenburg
- Teil 16 – Von einem Wirt der sein eigenes Baumaterial zurück kaufen musste
- Teil 17 – Fluch und Segen einer Handesstrasse
- Teil 18 – Der „anstrengende Weg“ eines Polizisten
- Teil 19 – „Glück auf“ auch in Werdohl
- Teil 20 – Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung
- Teil 21 – Mensch und Tier bei Hochwasser auf engstem Raum
- Teil 22 – Über den Werdegang einer ungewöhnlichen Schule
- Teil 23 – Ein Fährmann in Werdohl
- Teil 24 – Das Waldversteck
- Teil 25 – Die verschwundenen Namen
- Teil 26 – Vom Mühlzwang und der königlichen Mühle
- Teil 27 – Ein „Berg“ wird bis zur Hälfte weg gesprengt
- Teil 28 – Als den Werdohlern das Bier brauen verboten wurde
- Teil 29 – Wie eine halbe Brücke eingeweiht wurde
- Teil 30 – Wie war das nochmal mit der Soppe/Zoppe
- Teil 31 – Feste feiern im Kaisersaal
- Teil 32 – Die Geschichte vom „Felixturm“
- Teil 33 – Was hat es mit den Haferkästen auf sich?
- Teil 34 – Wie der Busenhof zu seinem Namen kam?
- Teil 35 – Werdohl und seine „(un)heimlichen“ Gewässer
- Teil 36 – Ein kleines „Dorf“ in Ütterlingsen
- Teil 37 – Vom Dorfpolizist gab es mit dem Säbel „eins hinten drauf“
- Teil 38 – Ein Parkplatz auf dem Dach
- Teil 39 – Vom Großfischtag an der Lenne
- Teil 40 – Aus Dresel frisch auf dem Grafentisch
- Teil 41 – Der Einzelhandel in „alter“ Zeit
- Teil 42 – Ein Ortsteil der vielen Brücken und Wasserwege
- Teil 43 – Was es mit dem Zusatz „zur Post“ aus sich hat
- Teil 44 – Ein Bauernhof im Licht und Schatten der Geschichte
- Teil 45 – Die Wochenenden in vergangenen Zeiten
- Teil 46 – Kleine Koksstückchen brachten die ersehnte Wärme
- Teil 47 – Sportboote und Holzkähne auf der Lenne
- Teil 48 – Für etwas Süßes wurde nach Altmetall „geschürft“
- Teil 49 – Wie die Hebamme des Dorfes durch das Hochwasser kam
- Teil 50 – Ein ungewöhnliches Unternehmen im „Eisenhämmerland“
- Teil 51 – Der widerspenstige Gaul
- Teil 52 – Ein Hotel wird um eine Zimmerbreite verkleinert
- Teil 53 – Mit einem Trick den Dieb ermittelt
- Teil 54 – Rückblick auf ein Schützenfest
- Teil 55 – Aus dem Arbeitsleben eines Nachtwächters
- Teil 56 – Start in die Gastronomie mit Hindernissen
- Teil 57 – Lustige Stimmung im Wahllokal
- Teil 58 – Zwei Grundsteinlegungen für eine Kirche
- Teil 59 – Der Schnaps wurde durch die Reupe gereicht.
- Teil 60 – Der verschwundene Adelssitz
- Teil 61 – Der Name Borbet-Höhe hat sich nicht durchgesetzt