Nachdem die heutige Stadt Werdohl dem Stärkungspakt beigetreten ist, hieß es, einige Sparmaßmahmen im Rat zu beschließen. Diese Maßnahmen hatte keiner gerne getroffen, waren aber auf Grund der finanziellen Situation der Stadt nötig. Eine dieser Maßnahmen war und ist, die Nachtabschaltung der Strassenlaternen von 0:00 bis 4:00 Uhr. Natürlich gab es in unserer Stadt viele Diskussionen zu diesem Thema. Ganz neu scheint das Thema aber in Werdohl nicht zu sein.

Bereits in den ca. 1860er Jahren ging es um die Beleuchtung der Dorfstrassen von Werdohl. Damals war der ländliche Charakter der alten Dorfstrasse noch nicht durch die Auswirkungen der industriellen Entwicklung geprägt. Noch stritten die Vertreter der Bergbauerschaften, der Wintersohler und Lengelsener Bauerschaften mit den Dörflern und den Neuansiedlern um die Vormacht im Gemeinderat. Hier waren die Vertreter des Dorfes zunächst noch in der Minderheit. So war es kein Wunder, wenn für vermehrte Anbringung von Petroleumlaternen für die Strassenlaternen im Gemeinderat keine Mehrheit vorhanden war.

Die Vertreter der umliegenden Bauernschaften sahen es offenbar nicht ein, Geld für die Dorfbeleuchtung auszugeben. Davon hätten ja die umliegende Siedlungen ja nichts. Diese Streitigkeiten bewogen eines Tages dem Kladderadatsch (eine 1848 in Berlin gegründetete Satierezeitung), über die „Dunkelmänner“ von Werdohl herzuziehen. Ob sich die Mehrheiten im Gemeinderat geändert haben, oder ob sich die Bergbauernschaften haben überzeugen lassen, weiß man heute nicht mehr genau. Auf alle Fälle waren später im Dorf ausreichend Petroleumlampen installiert.