
Obwohl die Geschichte Dresels bis ins Mittelalter zurück reicht, ist die Besiedlung ein recht junger Ortsteil Werdohl. Erst mit der Verleihung der Stadtrechte 1936 kam dieser Teil nach Werdohl. Davor gehörte Dresel zum sogenannten Kelleramt. Die im Kelleramt zusammen geschlossenen Bauernhöfe, so wie etwa auch einzelne Höfe in der Doppelgemeinde Nachrodt-Wiblingwerde gehörten zu den besonderen Tafelgütern der Grafen von der Mark.
Sie dienten dem Unterhalt der Burg Altena mit Naturalien. Der Hüter des Kelleramtes, der Kellner hatte die Bedeutung eines Finanzbeamten. Er hatte für die vollständige und richtige Ablieferung der Abgaben zu sorgen. Bei dem Kelleramt Dresel handelt es sich um einen geschlossenen, dem Naturalbedarf der Grafenfamilie in Altena dienenden Hofverband. Die Bewohner Dresels mussten dafür sorgen, dass der Grafentisch immer reichlich gedeckt war. Dazu gehörten Fleisch von Nutztieren oder Wild aus den Wäldern, Fische aus der Lenne, Gemüse, Obst, Beeren und Pilze, Eier und Geflügel jeglicher Art. Aber auch Stroh und Heu für die Versorgung der gräflichen Pferde gehörten dazu. Berühmtheit erlangte Dresel als es Wohnsitz von Levold von Northof wurde. Dieser genannte Levold war ein gelehrter Ritter und war unter anderem der Chronist der märkischen Grafen.
In Dresel verfasste er die Chronik des märkischen Grafengeschlechts in lateinischer Sprache. Sie dient heute noch als Nachschlagewerk, wenn es um die Geschichte unserer Region geht. Dresel muss zu dieser Zeit ein sehr großes Anwesen mit einer Reihe von steinernen großen Häusern gewesen sein. Zwei Weiher wurden angelegt und das Haupthaus besaß einen Turm von wo aus eine Brücke in den nahe gelegenen Wald führte. Diese Gebäude sind leider nicht mehr erhalten, da mit dem Aussterben der Klevesche-Märkischen Adelsfamilie im Mannesstamm die Kellerämter an Bedeutung verloren bzw. aufgelöst wurden. Teilweise verfielen viele Höfe der Kellerämter. Die Gebäude die jetzt an dieser Stelle stehen stammen aus dem 18 Jahrhundert.
Man kann aber davon ausgehen, dass einige Kellergewölbe, Fußbodenelemente und Grundmauern aus älterer Zeit stammen.
- Geschichten zur Geschichte
- Teil 1 – Der lange Weg durch das Dorf
- Teil 2 – Die Sache mit den ….hagen
- Teil 3 – Als es noch „Kinderschützenfeste“ in Werdohl gab
- Teil 4 – Werdohl und sein Salzwerk
- Teil 5 – Wie ein Deal zwischen den beiden Kirchen eine alte Glocke rettete
- Teil 6 – Wo einst die Ritter hausten
- Teil 7 – Zurückgelassener Güterzug durfte geplündert werden
- Teil 8 – Beim Frauenschwimmen mussten die Zuschauer „geschützt“ werden
- Teil 9 – Alltag an der Dorfstraße, oder die Sache mit dem Besen
- Teil 10 – Aus Lenne und Verse frisch auf den Tisch
- Teil 11 – Wie die Königsburg zu ihrem Namen kam.
- Teil 12 – Von den „Dunkelmänner“ Werdohls
- Teil 13 – Bevor das Haus ein Rathaus wurde
- Teil 14 – Für Getränkenachschub wurde eine Flagge gehisst
- Teil 15 – Ein Hofgartendirektor und die ehemalige Parkanlage Funkenburg
- Teil 16 – Von einem Wirt der sein eigenes Baumaterial zurück kaufen musste
- Teil 17 – Fluch und Segen einer Handesstrasse
- Teil 18 – Der „anstrengende Weg“ eines Polizisten
- Teil 19 – „Glück auf“ auch in Werdohl
- Teil 20 – Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung
- Teil 21 – Mensch und Tier bei Hochwasser auf engstem Raum
- Teil 22 – Über den Werdegang einer ungewöhnlichen Schule
- Teil 23 – Ein Fährmann in Werdohl
- Teil 24 – Das Waldversteck
- Teil 25 – Die verschwundenen Namen
- Teil 26 – Vom Mühlzwang und der königlichen Mühle
- Teil 27 – Ein „Berg“ wird bis zur Hälfte weg gesprengt
- Teil 28 – Als den Werdohlern das Bier brauen verboten wurde
- Teil 29 – Wie eine halbe Brücke eingeweiht wurde
- Teil 30 – Wie war das nochmal mit der Soppe/Zoppe
- Teil 31 – Feste feiern im Kaisersaal
- Teil 32 – Die Geschichte vom „Felixturm“
- Teil 33 – Was hat es mit den Haferkästen auf sich?
- Teil 34 – Wie der Busenhof zu seinem Namen kam?
- Teil 35 – Werdohl und seine „(un)heimlichen“ Gewässer
- Teil 36 – Ein kleines „Dorf“ in Ütterlingsen
- Teil 37 – Vom Dorfpolizist gab es mit dem Säbel „eins hinten drauf“
- Teil 38 – Ein Parkplatz auf dem Dach
- Teil 39 – Vom Großfischtag an der Lenne
- Teil 40 – Aus Dresel frisch auf dem Grafentisch
- Teil 41 – Der Einzelhandel in „alter“ Zeit
- Teil 42 – Ein Ortsteil der vielen Brücken und Wasserwege
- Teil 43 – Was es mit dem Zusatz „zur Post“ aus sich hat
- Teil 44 – Ein Bauernhof im Licht und Schatten der Geschichte
- Teil 45 – Die Wochenenden in vergangenen Zeiten
- Teil 46 – Kleine Koksstückchen brachten die ersehnte Wärme
- Teil 47 – Sportboote und Holzkähne auf der Lenne
- Teil 48 – Für etwas Süßes wurde nach Altmetall „geschürft“
- Teil 49 – Wie die Hebamme des Dorfes durch das Hochwasser kam
- Teil 50 – Ein ungewöhnliches Unternehmen im „Eisenhämmerland“
- Teil 51 – Der widerspenstige Gaul
- Teil 52 – Ein Hotel wird um eine Zimmerbreite verkleinert
- Teil 53 – Mit einem Trick den Dieb ermittelt
- Teil 54 – Rückblick auf ein Schützenfest
- Teil 55 – Aus dem Arbeitsleben eines Nachtwächters
- Teil 56 – Start in die Gastronomie mit Hindernissen
- Teil 57 – Lustige Stimmung im Wahllokal
- Teil 58 – Zwei Grundsteinlegungen für eine Kirche
- Teil 59 – Der Schnaps wurde durch die Reupe gereicht.
- Teil 60 – Der verschwundene Adelssitz
- Teil 61 – Der Name Borbet-Höhe hat sich nicht durchgesetzt