
Werdohl liegt im Kreuzungsbereich zweier Bundestrassen und war für die Ansiedlung von Industrie und Handwerk von entscheidender Bedeutung. Nicht zu vergessen die für Werdohl so wichtige Eisenbahnverbindung. Mit dem Bau der Ruhr Sieg Strecke begann die wirtschaftliche und städtebauliche Entwicklung der Stadt. Werdohl lag an einem für frühere Verhältnisse wichtigen Handelsweg von Köln nach Arnsberg. Viele Reisende, Kaufleute und Handelsgüter passierten das kleine Dorf Werdohl. An dem Lenneübergang wurden reichliche Zölle eingetrieben, welche nicht nur dem Landesherrn sondern auch dem Dorf zu Gute kam.
Zahlreiche Gasthöfe waren im Dorf zur Versorgung der Gäste und Pferde entstanden. Doch so eine gute Lage an einer damals so wichtigen Verkehrsader brachte nicht zur Segen ins Dorf. In Krisenzeiten konnte diese gute Lage auch schon mal zum Fluch werden. Jetzt hat Werdohl in seiner Nähe keine große Festung vorzuweisen, auch war kein Schlachtfeld in unmittelbarer Nähe, trotzdem zogen während des 30 jährigen Krieges häufig Soldatenheere durch Werdohl. Mal durchzogen die Soldatenheere der einen Kriegspartei, mal die der anderen durch den Ort.
Im Jahre 1632 muss ein gewaltiges Landknechtsheer durch Werdohl gekommen sein. Die Einwohner verstecken sich in den umliegenden Bergen und Wälder, bedeutete dieser Durchzug oft Plünderungen und Brandschatzungen. In dieser Zeit verbreiteten die Soldaten nicht nur Angst und Schrecken, sondern sie brachten auch ansteckende Krankheiten, wie z.B die Pest. Werdohl hatte während dieser Zeit viele Pesttote zu beklagen. Aber nicht nur während dieses Krieges durchzogen Soldaten Werdohl. Auch später während der napoleonischen Kriege hatte man in Werdohl keine Ruhe vor den Soldaten. Im Jahre 1813 feierte man in Werdohl den Sieg über Napoleon bei Leipzig. Französische Soldaten durchquerten auf ihrem Rückzug das Dorf.
Anschließend durchzogen Russen auf dem Weg nach Frankreich Werdohl. Die Einwohner des Dorfes und der Bauernschaften trieben ihr Vieh und Pferde aus Angst vor deren Wegnahme in die Wälder und versteckten es dort. Einzelne Bürger wurden oft für Gespanndienste bis zur nächsten Grenze herangezogen. Selbst ein ganz normaler Verkehrsweg kann schon sehr viel Geschichte erleben.
- Geschichten zur Geschichte
- Teil 1 – Der lange Weg durch das Dorf
- Teil 2 – Die Sache mit den ….hagen
- Teil 3 – Als es noch „Kinderschützenfeste“ in Werdohl gab
- Teil 4 – Werdohl und sein Salzwerk
- Teil 5 – Wie ein Deal zwischen den beiden Kirchen eine alte Glocke rettete
- Teil 6 – Wo einst die Ritter hausten
- Teil 7 – Zurückgelassener Güterzug durfte geplündert werden
- Teil 8 – Beim Frauenschwimmen mussten die Zuschauer „geschützt“ werden
- Teil 9 – Alltag an der Dorfstraße, oder die Sache mit dem Besen
- Teil 10 – Aus Lenne und Verse frisch auf den Tisch
- Teil 11 – Wie die Königsburg zu ihrem Namen kam.
- Teil 12 – Von den „Dunkelmänner“ Werdohls
- Teil 13 – Bevor das Haus ein Rathaus wurde
- Teil 14 – Für Getränkenachschub wurde eine Flagge gehisst
- Teil 15 – Ein Hofgartendirektor und die ehemalige Parkanlage Funkenburg
- Teil 16 – Von einem Wirt der sein eigenes Baumaterial zurück kaufen musste
- Teil 17 – Fluch und Segen einer Handesstrasse
- Teil 18 – Der „anstrengende Weg“ eines Polizisten
- Teil 19 – „Glück auf“ auch in Werdohl
- Teil 20 – Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung
- Teil 21 – Mensch und Tier bei Hochwasser auf engstem Raum
- Teil 22 – Über den Werdegang einer ungewöhnlichen Schule
- Teil 23 – Ein Fährmann in Werdohl
- Teil 24 – Das Waldversteck
- Teil 25 – Die verschwundenen Namen
- Teil 26 – Vom Mühlzwang und der königlichen Mühle
- Teil 27 – Ein „Berg“ wird bis zur Hälfte weg gesprengt
- Teil 28 – Als den Werdohlern das Bier brauen verboten wurde
- Teil 29 – Wie eine halbe Brücke eingeweiht wurde
- Teil 30 – Wie war das nochmal mit der Soppe/Zoppe
- Teil 31 – Feste feiern im Kaisersaal
- Teil 32 – Die Geschichte vom „Felixturm“
- Teil 33 – Was hat es mit den Haferkästen auf sich?
- Teil 34 – Wie der Busenhof zu seinem Namen kam?
- Teil 35 – Werdohl und seine „(un)heimlichen“ Gewässer
- Teil 36 – Ein kleines „Dorf“ in Ütterlingsen
- Teil 37 – Vom Dorfpolizist gab es mit dem Säbel „eins hinten drauf“
- Teil 38 – Ein Parkplatz auf dem Dach
- Teil 39 – Vom Großfischtag an der Lenne
- Teil 40 – Aus Dresel frisch auf dem Grafentisch
- Teil 41 – Der Einzelhandel in „alter“ Zeit
- Teil 42 – Ein Ortsteil der vielen Brücken und Wasserwege
- Teil 43 – Was es mit dem Zusatz „zur Post“ aus sich hat
- Teil 44 – Ein Bauernhof im Licht und Schatten der Geschichte
- Teil 45 – Die Wochenenden in vergangenen Zeiten
- Teil 46 – Kleine Koksstückchen brachten die ersehnte Wärme
- Teil 47 – Sportboote und Holzkähne auf der Lenne
- Teil 48 – Für etwas Süßes wurde nach Altmetall „geschürft“
- Teil 49 – Wie die Hebamme des Dorfes durch das Hochwasser kam
- Teil 50 – Ein ungewöhnliches Unternehmen im „Eisenhämmerland“
- Teil 51 – Der widerspenstige Gaul
- Teil 52 – Ein Hotel wird um eine Zimmerbreite verkleinert
- Teil 53 – Mit einem Trick den Dieb ermittelt
- Teil 54 – Rückblick auf ein Schützenfest
- Teil 55 – Aus dem Arbeitsleben eines Nachtwächters
- Teil 56 – Start in die Gastronomie mit Hindernissen
- Teil 57 – Lustige Stimmung im Wahllokal
- Teil 58 – Zwei Grundsteinlegungen für eine Kirche
- Teil 59 – Der Schnaps wurde durch die Reupe gereicht.
- Teil 60 – Der verschwundene Adelssitz
- Teil 61 – Der Name Borbet-Höhe hat sich nicht durchgesetzt