
Wenn man vor hunderte von Jahren Flüsse überqueren wollte, nutze man wie heute Brücken. Es gab bei manchen Flüssen aber auch sogenannte Furten, die es ermöglichten durch einen flachen Flussverlauf bequem das andere Ufer zu erreichen. Meistens wurden diese Furten von Steuereintreibern in Zollstationen oder sogenannte „Hagen“ bewacht. Die Landesherren waren schon immer erfinderisch wenn es um die Steuereintreibung ging. Bei größeren Flüssen gab es sogar eine Fähre die Menschen und Lasten bequem über das Wasser beförderte.
Und in Werdohl? Das Dorf Werdohl mit seinen Bauernschaften z.B im Versetal war natürlich nicht mit so vielen Brücken gesegnet wie es heute der Fall ist. Oft mussten Umwege in Kauf genommen werden, um heil über die Lenne zu kommen. Das Dorf Werdohl verfügte zwar schon sehr früh über eine Brücke, aber auf Grund des Flussverlaufes der Lenne im heutigen Stadtgebiet, war es manchmal nicht leicht zum Dorf zu kommen.
Besonders die Bauernschaften auf den Höhen hatten oft einen langen Weg vor sich, um Gottensdienste in der Kilianskirche zu besuchen. Das wußte auch die adlige Familie „von Neuhoff“ die auf der „Burg Pungelscheid“ wohnte. Um ins Dorf zu gelangen, hätte sie den heutigen Pungelscheider Weg, übern Altenhagen bis zu den damals bekannten Ottersheimer Höfen (heute ungefähr Kleinhammer) nehmen müssen, um dort über die Verse zu gelangen.Dann ging es auf der anderen Uferseite wieder zurück ins Dorf, um die alte Dorfbrücke zu benutzen.
Nun gehörte den Neuhoffs nicht nur die Burg Pungelscheid, sondern sie hatten auch viele Besitzungen in der Nachbarschaft. In der Bauernschaft „Vorth“ unterhalb vom „Holte“ (heute im Stadtteil Königsburg) wohnte ein Fährmann, der die Neuhoffs bei Bedarf mit seiner Fähre über die Lenne übersetzen musste. Sei es nun um in die Kirche zu kommen, oder ob sie einfach ins Dorfhaus, das Drostenhaus wollten. Wie die Fähre nun genau aussah, darüber gibt es keine Berichte. Aber sicher ist, das neben den Städten und Gemeinden an den großen Flüssen, auch Werdohl einen Fährmann besaß. Diese Tatsache ist im Sauerland schon fast einmalig.
- Geschichten zur Geschichte
- Teil 1 – Der lange Weg durch das Dorf
- Teil 2 – Die Sache mit den ….hagen
- Teil 3 – Als es noch „Kinderschützenfeste“ in Werdohl gab
- Teil 4 – Werdohl und sein Salzwerk
- Teil 5 – Wie ein Deal zwischen den beiden Kirchen eine alte Glocke rettete
- Teil 6 – Wo einst die Ritter hausten
- Teil 7 – Zurückgelassener Güterzug durfte geplündert werden
- Teil 8 – Beim Frauenschwimmen mussten die Zuschauer „geschützt“ werden
- Teil 9 – Alltag an der Dorfstraße, oder die Sache mit dem Besen
- Teil 10 – Aus Lenne und Verse frisch auf den Tisch
- Teil 11 – Wie die Königsburg zu ihrem Namen kam.
- Teil 12 – Von den „Dunkelmänner“ Werdohls
- Teil 13 – Bevor das Haus ein Rathaus wurde
- Teil 14 – Für Getränkenachschub wurde eine Flagge gehisst
- Teil 15 – Ein Hofgartendirektor und die ehemalige Parkanlage Funkenburg
- Teil 16 – Von einem Wirt der sein eigenes Baumaterial zurück kaufen musste
- Teil 17 – Fluch und Segen einer Handesstrasse
- Teil 18 – Der „anstrengende Weg“ eines Polizisten
- Teil 19 – „Glück auf“ auch in Werdohl
- Teil 20 – Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung
- Teil 21 – Mensch und Tier bei Hochwasser auf engstem Raum
- Teil 22 – Über den Werdegang einer ungewöhnlichen Schule
- Teil 23 – Ein Fährmann in Werdohl
- Teil 24 – Das Waldversteck
- Teil 25 – Die verschwundenen Namen
- Teil 26 – Vom Mühlzwang und der königlichen Mühle
- Teil 27 – Ein „Berg“ wird bis zur Hälfte weg gesprengt
- Teil 28 – Als den Werdohlern das Bier brauen verboten wurde
- Teil 29 – Wie eine halbe Brücke eingeweiht wurde
- Teil 30 – Wie war das nochmal mit der Soppe/Zoppe
- Teil 31 – Feste feiern im Kaisersaal
- Teil 32 – Die Geschichte vom „Felixturm“
- Teil 33 – Was hat es mit den Haferkästen auf sich?
- Teil 34 – Wie der Busenhof zu seinem Namen kam?
- Teil 35 – Werdohl und seine „(un)heimlichen“ Gewässer
- Teil 36 – Ein kleines „Dorf“ in Ütterlingsen
- Teil 37 – Vom Dorfpolizist gab es mit dem Säbel „eins hinten drauf“
- Teil 38 – Ein Parkplatz auf dem Dach
- Teil 39 – Vom Großfischtag an der Lenne
- Teil 40 – Aus Dresel frisch auf dem Grafentisch
- Teil 41 – Der Einzelhandel in „alter“ Zeit
- Teil 42 – Ein Ortsteil der vielen Brücken und Wasserwege
- Teil 43 – Was es mit dem Zusatz „zur Post“ aus sich hat
- Teil 44 – Ein Bauernhof im Licht und Schatten der Geschichte
- Teil 45 – Die Wochenenden in vergangenen Zeiten
- Teil 46 – Kleine Koksstückchen brachten die ersehnte Wärme
- Teil 47 – Sportboote und Holzkähne auf der Lenne
- Teil 48 – Für etwas Süßes wurde nach Altmetall „geschürft“
- Teil 49 – Wie die Hebamme des Dorfes durch das Hochwasser kam
- Teil 50 – Ein ungewöhnliches Unternehmen im „Eisenhämmerland“
- Teil 51 – Der widerspenstige Gaul
- Teil 52 – Ein Hotel wird um eine Zimmerbreite verkleinert
- Teil 53 – Mit einem Trick den Dieb ermittelt
- Teil 54 – Rückblick auf ein Schützenfest
- Teil 55 – Aus dem Arbeitsleben eines Nachtwächters
- Teil 56 – Start in die Gastronomie mit Hindernissen
- Teil 57 – Lustige Stimmung im Wahllokal
- Teil 58 – Zwei Grundsteinlegungen für eine Kirche
- Teil 59 – Der Schnaps wurde durch die Reupe gereicht.
- Teil 60 – Der verschwundene Adelssitz
- Teil 61 – Der Name Borbet-Höhe hat sich nicht durchgesetzt