
Im September führte der Werdohler Schwimmverein wieder sein „Internationales Schwimmfest“ in Ütterlingsen durch. Es war das 29. Schwimmfest, und nächstes Jahr wird genullt. Bei solchen Ereignissen stellt man sich oft die Frage, wie hat es mit dem Schwimmen in Werdohl angefangen? und wann war eigentlich der erste Schwimmwettkampf in Werdohl? Wie der Name SV08 schon sagt wurde der Verein 1908 von dem damaligen Lehrer Martin Lahme gegründet. Leicht war es nicht die Idee zur Gründung eines Schwimmvereins in der Bevölkerung durchzusetzen. Die führenden Schichtenwaren der Ansicht, dass dem Geist mehr Bedeutung beizumessen sei, als der körperlichen Ertüchtigung.
Vor allen Dingen war es im Kaiserreich für viele ein Graus, sich seiner Kleidung zu entledigen und nur im Schwimmanzug leicht bekleidet sich in der Öffentlichkeit zu zeigen. Trotz aller Schwierigkeiten und Bedenken konnte der Verein gegründet werden. Zu einer der ersten Aufgaben des neugegründeten Vereins gehörte die Schaffung einer Badeanstalt. Man einigte sich auf einen Platz an der Lenne in der Nähe der damaligen Kugelschen Fabrik, heute VDM.
Viele Werdohler standen aus „moralischen“ Gründen dem Schwimmsport etwas reserviert gegenüber. Beim großen Gauschwimmfest im Jahre 1923 in Werdohl mussten die Zuschauer während der Frauenwettkämpfe fast 200 Meter vom Lenneufer zurück treten, um so die Zuschauer vor dem „unzüchtigen“ Anblick zu schützen. Die Baukosten für die damalige „Badeanstalt“ am Lenneufer betrugen ca. 750,– Mark, eine Menge Geld, welches die etwa 50 Mitglieder nicht allein aufbringen konnten.
So wurden die Bürger zu Spenden aufgerufen und der Bau einer für die damalige Zeit stattlichen Badeanstalt konnte vollendet werden. Von nun an widmete sich der Schwimmverein der Ausbildung und Ausübung des Schwimmsports. Großes Vertrauen erwarb man sich durch die Ausbildung der Schuljugend im Schwimmen, wodurch das Ansehen des Vereins schnell anstieg. Das Eis war gebrochen und die Mitgliederzahlen stiegen an. Im Jahr 1912 bewilligte der Gemeinderat eine jährliche Beisteuer von 100,– Mark. (Bild von der zweiten „Badeanstalt“ am Wehr Wintersohl)
- Geschichten zur Geschichte
- Teil 1 – Der lange Weg durch das Dorf
- Teil 2 – Die Sache mit den ….hagen
- Teil 3 – Als es noch „Kinderschützenfeste“ in Werdohl gab
- Teil 4 – Werdohl und sein Salzwerk
- Teil 5 – Wie ein Deal zwischen den beiden Kirchen eine alte Glocke rettete
- Teil 6 – Wo einst die Ritter hausten
- Teil 7 – Zurückgelassener Güterzug durfte geplündert werden
- Teil 8 – Beim Frauenschwimmen mussten die Zuschauer „geschützt“ werden
- Teil 9 – Alltag an der Dorfstraße, oder die Sache mit dem Besen
- Teil 10 – Aus Lenne und Verse frisch auf den Tisch
- Teil 11 – Wie die Königsburg zu ihrem Namen kam.
- Teil 12 – Von den „Dunkelmänner“ Werdohls
- Teil 13 – Bevor das Haus ein Rathaus wurde
- Teil 14 – Für Getränkenachschub wurde eine Flagge gehisst
- Teil 15 – Ein Hofgartendirektor und die ehemalige Parkanlage Funkenburg
- Teil 16 – Von einem Wirt der sein eigenes Baumaterial zurück kaufen musste
- Teil 17 – Fluch und Segen einer Handesstrasse
- Teil 18 – Der „anstrengende Weg“ eines Polizisten
- Teil 19 – „Glück auf“ auch in Werdohl
- Teil 20 – Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung
- Teil 21 – Mensch und Tier bei Hochwasser auf engstem Raum
- Teil 22 – Über den Werdegang einer ungewöhnlichen Schule
- Teil 23 – Ein Fährmann in Werdohl
- Teil 24 – Das Waldversteck
- Teil 25 – Die verschwundenen Namen
- Teil 26 – Vom Mühlzwang und der königlichen Mühle
- Teil 27 – Ein „Berg“ wird bis zur Hälfte weg gesprengt
- Teil 28 – Als den Werdohlern das Bier brauen verboten wurde
- Teil 29 – Wie eine halbe Brücke eingeweiht wurde
- Teil 30 – Wie war das nochmal mit der Soppe/Zoppe
- Teil 31 – Feste feiern im Kaisersaal
- Teil 32 – Die Geschichte vom „Felixturm“
- Teil 33 – Was hat es mit den Haferkästen auf sich?
- Teil 34 – Wie der Busenhof zu seinem Namen kam?
- Teil 35 – Werdohl und seine „(un)heimlichen“ Gewässer
- Teil 36 – Ein kleines „Dorf“ in Ütterlingsen
- Teil 37 – Vom Dorfpolizist gab es mit dem Säbel „eins hinten drauf“
- Teil 38 – Ein Parkplatz auf dem Dach
- Teil 39 – Vom Großfischtag an der Lenne
- Teil 40 – Aus Dresel frisch auf dem Grafentisch
- Teil 41 – Der Einzelhandel in „alter“ Zeit
- Teil 42 – Ein Ortsteil der vielen Brücken und Wasserwege
- Teil 43 – Was es mit dem Zusatz „zur Post“ aus sich hat
- Teil 44 – Ein Bauernhof im Licht und Schatten der Geschichte
- Teil 45 – Die Wochenenden in vergangenen Zeiten
- Teil 46 – Kleine Koksstückchen brachten die ersehnte Wärme
- Teil 47 – Sportboote und Holzkähne auf der Lenne
- Teil 48 – Für etwas Süßes wurde nach Altmetall „geschürft“
- Teil 49 – Wie die Hebamme des Dorfes durch das Hochwasser kam
- Teil 50 – Ein ungewöhnliches Unternehmen im „Eisenhämmerland“
- Teil 51 – Der widerspenstige Gaul
- Teil 52 – Ein Hotel wird um eine Zimmerbreite verkleinert
- Teil 53 – Mit einem Trick den Dieb ermittelt
- Teil 54 – Rückblick auf ein Schützenfest
- Teil 55 – Aus dem Arbeitsleben eines Nachtwächters
- Teil 56 – Start in die Gastronomie mit Hindernissen
- Teil 57 – Lustige Stimmung im Wahllokal
- Teil 58 – Zwei Grundsteinlegungen für eine Kirche
- Teil 59 – Der Schnaps wurde durch die Reupe gereicht.
- Teil 60 – Der verschwundene Adelssitz
- Teil 61 – Der Name Borbet-Höhe hat sich nicht durchgesetzt