
Wochenende ist für viele Menschen der Begriff für Freizeitaktivitäten oder mit Freunden zu feiern. Das Freizeitangebot in unserer heutigen Zeit ist vielseitiger geworden und auch unserer Stadt hat für die unterschiedlichsten Interessen einiges zu bieten. Diese Vielfalt gab es in der Vergangenheit so nicht. Damals musste man sich auf einige wenige Veranstaltungen beschränken. Diese wurden aber von den Werdohlern dankbar angenommen. In den 50er und 60er Jahren gab es jedes Wochenende Tanz in Werdohler Lokalen. Hotel zur Post, Röther, Lueg, Hotel zur Verse und der Gasthof zur Hölmecke waren die Tanzlokale in Werdohl.
Sonntagnachmittag wurde der feine Anzug oder das Sonntagskleid angezogen und dann ging man zum Tanz. Es war auch die Zeit der Tanzschulen die sich über leere Kurse nicht beklagen konnten. In jeden dieser Tanzlokale spielten kleine Kapellen auf, oder Alleinunterhalter motivierte die Gäste. Im Saal des Gasthofes „Zur Hölmecke“ wurden zum Beispiel Tanzveranstaltungen vom Gesangverein organisiert. Dort lag an einem Steg neben der Brücke nach Lengelsen ein Motorboot. Fahrten zwischen Wehr und Eisenbahnbrücke kosteten für Erwachsene 10 und für Kinder 5 Pfennig.
Im „Hotel zur Post“ traten Alleinunterhalter mit einem bunten Programm auf, und der Saal war immer „rappelvoll“. Im „Hotel zur Verse“ gab es zusätzlich bis in den 60er Jahren jeden Mittwoch eine Kinovorführung. Der Gasthof auf dem Remmelshagen war für die Werdohler ein beliebtes Ausflugslokal. Ganze Wandergruppen spazierten den Berg hinauf und oft mussten zusätzliche Stühle auf die Aussichtsterrasse gestellt werden um allen einen Platz zu bieten. Ein Problem stellte direkt nach dem Krieg die Versorgung mit Getränken dar. Bier gab es, doch „härtere Sachen“ wurden dann meist selbst besorgt. Da brachte so manche Gruppe selbst gemachten Hausbrand oder Liköre in die Gasthäuser mit. Das war damals so üblich, doch musste für die mitgebrachten Getränke ein „Korkgeld“ an den Wirt bezahlt werden.
Das heißt, man gab dem Wirt einen kleinen Obolus damit man seine eigenen Getränke ausschenken durfte. Meistens aber wurde ungesehen vom Kellner und Wirt, unter dem Tisch ausgeschenkt. Auch damals kam man an den Wochenenden auf seine Kosten.
Bild: alte Ansicht vom ehemaligen Gasthaus auf dem Remmelshagen
- Geschichten zur Geschichte
- Teil 1 – Der lange Weg durch das Dorf
- Teil 2 – Die Sache mit den ….hagen
- Teil 3 – Als es noch „Kinderschützenfeste“ in Werdohl gab
- Teil 4 – Werdohl und sein Salzwerk
- Teil 5 – Wie ein Deal zwischen den beiden Kirchen eine alte Glocke rettete
- Teil 6 – Wo einst die Ritter hausten
- Teil 7 – Zurückgelassener Güterzug durfte geplündert werden
- Teil 8 – Beim Frauenschwimmen mussten die Zuschauer „geschützt“ werden
- Teil 9 – Alltag an der Dorfstraße, oder die Sache mit dem Besen
- Teil 10 – Aus Lenne und Verse frisch auf den Tisch
- Teil 11 – Wie die Königsburg zu ihrem Namen kam.
- Teil 12 – Von den „Dunkelmänner“ Werdohls
- Teil 13 – Bevor das Haus ein Rathaus wurde
- Teil 14 – Für Getränkenachschub wurde eine Flagge gehisst
- Teil 15 – Ein Hofgartendirektor und die ehemalige Parkanlage Funkenburg
- Teil 16 – Von einem Wirt der sein eigenes Baumaterial zurück kaufen musste
- Teil 17 – Fluch und Segen einer Handesstrasse
- Teil 18 – Der „anstrengende Weg“ eines Polizisten
- Teil 19 – „Glück auf“ auch in Werdohl
- Teil 20 – Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung
- Teil 21 – Mensch und Tier bei Hochwasser auf engstem Raum
- Teil 22 – Über den Werdegang einer ungewöhnlichen Schule
- Teil 23 – Ein Fährmann in Werdohl
- Teil 24 – Das Waldversteck
- Teil 25 – Die verschwundenen Namen
- Teil 26 – Vom Mühlzwang und der königlichen Mühle
- Teil 27 – Ein „Berg“ wird bis zur Hälfte weg gesprengt
- Teil 28 – Als den Werdohlern das Bier brauen verboten wurde
- Teil 29 – Wie eine halbe Brücke eingeweiht wurde
- Teil 30 – Wie war das nochmal mit der Soppe/Zoppe
- Teil 31 – Feste feiern im Kaisersaal
- Teil 32 – Die Geschichte vom „Felixturm“
- Teil 33 – Was hat es mit den Haferkästen auf sich?
- Teil 34 – Wie der Busenhof zu seinem Namen kam?
- Teil 35 – Werdohl und seine „(un)heimlichen“ Gewässer
- Teil 36 – Ein kleines „Dorf“ in Ütterlingsen
- Teil 37 – Vom Dorfpolizist gab es mit dem Säbel „eins hinten drauf“
- Teil 38 – Ein Parkplatz auf dem Dach
- Teil 39 – Vom Großfischtag an der Lenne
- Teil 40 – Aus Dresel frisch auf dem Grafentisch
- Teil 41 – Der Einzelhandel in „alter“ Zeit
- Teil 42 – Ein Ortsteil der vielen Brücken und Wasserwege
- Teil 43 – Was es mit dem Zusatz „zur Post“ aus sich hat
- Teil 44 – Ein Bauernhof im Licht und Schatten der Geschichte
- Teil 45 – Die Wochenenden in vergangenen Zeiten
- Teil 46 – Kleine Koksstückchen brachten die ersehnte Wärme
- Teil 47 – Sportboote und Holzkähne auf der Lenne
- Teil 48 – Für etwas Süßes wurde nach Altmetall „geschürft“
- Teil 49 – Wie die Hebamme des Dorfes durch das Hochwasser kam
- Teil 50 – Ein ungewöhnliches Unternehmen im „Eisenhämmerland“
- Teil 51 – Der widerspenstige Gaul
- Teil 52 – Ein Hotel wird um eine Zimmerbreite verkleinert
- Teil 53 – Mit einem Trick den Dieb ermittelt
- Teil 54 – Rückblick auf ein Schützenfest
- Teil 55 – Aus dem Arbeitsleben eines Nachtwächters
- Teil 56 – Start in die Gastronomie mit Hindernissen
- Teil 57 – Lustige Stimmung im Wahllokal
- Teil 58 – Zwei Grundsteinlegungen für eine Kirche
- Teil 59 – Der Schnaps wurde durch die Reupe gereicht.
- Teil 60 – Der verschwundene Adelssitz
- Teil 61 – Der Name Borbet-Höhe hat sich nicht durchgesetzt