
Wie aus den Büchern von Wilhelm Busch oder Astrid Lindgren hören sich die Geschichten über die „kleine Kinderbande“ meist Jungen in den 20er Jahren aus dem Bereich Neustadtstraße, Brüderstraße und Schulstraße an. Jungen haben natürlich immer Hunger und ein Stück Wurst war zu dieser Zeit schon etwas Besonderes. Es gab in der oberen Neustadtstraße einst die Metzgerei Brockmann (später Ohrmann).
Die Metzgersfrau war bei den Kindern sehr beliebt, denn es gab bei jedem Einkauf immer eine Scheibe Wurst zum Naschen. Die Würste hingen in Laden an einer Stange und waren bei dem meist geöffneten Oberlicht leicht mit einer Stange zu erreichen. Mit einem langen Stock gelang es den Jungen an die Würste zu gelangen, eine zu lösen und schon rutschte diese durch dem Oberlicht nach draußen. Aber es wurden nach Aussagen der betroffenen Kinder nie mehr als eine Wurst genommen. In dem Bereich gab es einen kleinen Park, so nannte man die Grünfläche des ehemaligen Friedhofes. Er lag zwischen dem heutigen Bürgerhaus (Feuerwehr) und dem Gebäude in welches sich das Jugend und Bürgerzentrum befindet. In diesem Park hielten sich die Kinder gerne auf und dort wurde auch meistens die stibitzte Wurst gerecht aufgeteilt. Manchmal wurden sie auch erwischt und zwar vom Dorfpolizisten Schulte. Dieser wohnte im Polizeihaus (heute Bürgerhaus) und dem Furk (Dorfgefängnis).
Es wird erzählt, dass er ein sehr großer Mann war, der immer einen Säbel und eine Pickelhaube trug. Die Jungen mussten sich dann bei ihm melden, in einer Reihe aufstellen, bücken und dann gab es mit der flachen Seite des Säbels einen kräftigen Schlag „hinten drauf“. Damit war die Sache für die Staatsgewalt erledigt. Nicht aber für den Lehrer und die Eltern. So mussten die Jungen schon mal beim Lehrer antreten und abends dann einzeln bei ihren Vätern um sich ihre Strafe abzuholen. Es gab noch viele Streiche die dort getrieben wurden, und wenn man es hört, fühlt man sich an Max und Moritz oder an Michel aus Lönneberga erinnert.
- Geschichten zur Geschichte
- Teil 1 – Der lange Weg durch das Dorf
- Teil 2 – Die Sache mit den ….hagen
- Teil 3 – Als es noch „Kinderschützenfeste“ in Werdohl gab
- Teil 4 – Werdohl und sein Salzwerk
- Teil 5 – Wie ein Deal zwischen den beiden Kirchen eine alte Glocke rettete
- Teil 6 – Wo einst die Ritter hausten
- Teil 7 – Zurückgelassener Güterzug durfte geplündert werden
- Teil 8 – Beim Frauenschwimmen mussten die Zuschauer „geschützt“ werden
- Teil 9 – Alltag an der Dorfstraße, oder die Sache mit dem Besen
- Teil 10 – Aus Lenne und Verse frisch auf den Tisch
- Teil 11 – Wie die Königsburg zu ihrem Namen kam.
- Teil 12 – Von den „Dunkelmänner“ Werdohls
- Teil 13 – Bevor das Haus ein Rathaus wurde
- Teil 14 – Für Getränkenachschub wurde eine Flagge gehisst
- Teil 15 – Ein Hofgartendirektor und die ehemalige Parkanlage Funkenburg
- Teil 16 – Von einem Wirt der sein eigenes Baumaterial zurück kaufen musste
- Teil 17 – Fluch und Segen einer Handesstrasse
- Teil 18 – Der „anstrengende Weg“ eines Polizisten
- Teil 19 – „Glück auf“ auch in Werdohl
- Teil 20 – Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung
- Teil 21 – Mensch und Tier bei Hochwasser auf engstem Raum
- Teil 22 – Über den Werdegang einer ungewöhnlichen Schule
- Teil 23 – Ein Fährmann in Werdohl
- Teil 24 – Das Waldversteck
- Teil 25 – Die verschwundenen Namen
- Teil 26 – Vom Mühlzwang und der königlichen Mühle
- Teil 27 – Ein „Berg“ wird bis zur Hälfte weg gesprengt
- Teil 28 – Als den Werdohlern das Bier brauen verboten wurde
- Teil 29 – Wie eine halbe Brücke eingeweiht wurde
- Teil 30 – Wie war das nochmal mit der Soppe/Zoppe
- Teil 31 – Feste feiern im Kaisersaal
- Teil 32 – Die Geschichte vom „Felixturm“
- Teil 33 – Was hat es mit den Haferkästen auf sich?
- Teil 34 – Wie der Busenhof zu seinem Namen kam?
- Teil 35 – Werdohl und seine „(un)heimlichen“ Gewässer
- Teil 36 – Ein kleines „Dorf“ in Ütterlingsen
- Teil 37 – Vom Dorfpolizist gab es mit dem Säbel „eins hinten drauf“
- Teil 38 – Ein Parkplatz auf dem Dach
- Teil 39 – Vom Großfischtag an der Lenne
- Teil 40 – Aus Dresel frisch auf dem Grafentisch
- Teil 41 – Der Einzelhandel in „alter“ Zeit
- Teil 42 – Ein Ortsteil der vielen Brücken und Wasserwege
- Teil 43 – Was es mit dem Zusatz „zur Post“ aus sich hat
- Teil 44 – Ein Bauernhof im Licht und Schatten der Geschichte
- Teil 45 – Die Wochenenden in vergangenen Zeiten
- Teil 46 – Kleine Koksstückchen brachten die ersehnte Wärme
- Teil 47 – Sportboote und Holzkähne auf der Lenne
- Teil 48 – Für etwas Süßes wurde nach Altmetall „geschürft“
- Teil 49 – Wie die Hebamme des Dorfes durch das Hochwasser kam
- Teil 50 – Ein ungewöhnliches Unternehmen im „Eisenhämmerland“
- Teil 51 – Der widerspenstige Gaul
- Teil 52 – Ein Hotel wird um eine Zimmerbreite verkleinert
- Teil 53 – Mit einem Trick den Dieb ermittelt
- Teil 54 – Rückblick auf ein Schützenfest
- Teil 55 – Aus dem Arbeitsleben eines Nachtwächters
- Teil 56 – Start in die Gastronomie mit Hindernissen
- Teil 57 – Lustige Stimmung im Wahllokal
- Teil 58 – Zwei Grundsteinlegungen für eine Kirche
- Teil 59 – Der Schnaps wurde durch die Reupe gereicht.
- Teil 60 – Der verschwundene Adelssitz
- Teil 61 – Der Name Borbet-Höhe hat sich nicht durchgesetzt