
So ganz eindeutig ist dies nicht geklärt. Es gibt zwei Theorien die versuchen zu ergründen wie der Busenhof zu seinem Namen kam.
Als erstes müssen wir uns das Dorf Werdohl im Spätmittelalter vorstellen. Bis auf eine kurze Unterbrechung war der Busenhof schon immer ein Gasthaus gewesen. Natürlich hatten die Besitzer auch einen kleinen landwirtschaftlichen Betrieb, aber die Haupteinnahmequelle waren sicher die Gäste des Gasthauses. Und dieses Gasthaus hatte eine ideale Lage im Dorf. Nicht weit von der Lennebrücke und dem dortigen Zoll entfernt war das Gasthaus zentraler Anlaufpunkt der Fuhrwerke und anderen Reisenden. Auf Grund der Größe des Hauses war das Gasthaus anscheinend sehr erfolgreich. Dort trafen sich auch die in der Nähe ansässigen Adligen wenn sie im Dorf Geschäfte tätigten.
Der Busenhof stand auch in unmittelbarer Nähe der Kilianskirche die sich auf einen kleinen Hügel gegenüber der Lennefurt erhob. Dieser diente als Schutz vor Hochwasser und hinter der Kirchmauer fanden die Dorfbewohner auch schon mal Schutz während der Auseinandersetzungen im 30 jährigem Krieg. Von dem Hügel ist durch laufende Baumaßnahme der Jahrhunderte kaum noch etwas zu sehen. Wenn man heute im „Alten Dort“ steht und zum Friedrich Keßler Platz blickt, kann man die Erhebung nur noch erahnen. Niedrige Hügel wurden Busen oder Bussen, der Hof wegen seiner Hügellage Busen – oder Bussenhof genannt. Das wäre die erste Theorie. Eine zweite Theorie geht auf dem Besitzer des Hofes zurück. Lange Jahre war eine Familie Buse oder Busse Eigentümer des Gasthauses.
Da in der Zeit des Spätmittelalters die Familiennachnamen erst im Kommen waren, wurden aber auch oft die Besitzer von Höfen nach dessen Namen benannt, der sich dann von Generation zu Generation fortführte. Also könnte man dann doch von nur einer Theorie ausgehen, da der Wirt und Besitzer des Busenhofes auch Busenwirt genannt wurde. Ob der Hügel (Buse) oder der Familienname schließlich dem Busenhof seinen Namen gab ist letztlich zweitranging. Sicher ist nur, dass sich dort das älteste Gasthaus von Werdohl befand und man auch heute noch dort gemütlich einkehren kann.
- Geschichten zur Geschichte
- Teil 1 – Der lange Weg durch das Dorf
- Teil 2 – Die Sache mit den ….hagen
- Teil 3 – Als es noch „Kinderschützenfeste“ in Werdohl gab
- Teil 4 – Werdohl und sein Salzwerk
- Teil 5 – Wie ein Deal zwischen den beiden Kirchen eine alte Glocke rettete
- Teil 6 – Wo einst die Ritter hausten
- Teil 7 – Zurückgelassener Güterzug durfte geplündert werden
- Teil 8 – Beim Frauenschwimmen mussten die Zuschauer „geschützt“ werden
- Teil 9 – Alltag an der Dorfstraße, oder die Sache mit dem Besen
- Teil 10 – Aus Lenne und Verse frisch auf den Tisch
- Teil 11 – Wie die Königsburg zu ihrem Namen kam.
- Teil 12 – Von den „Dunkelmänner“ Werdohls
- Teil 13 – Bevor das Haus ein Rathaus wurde
- Teil 14 – Für Getränkenachschub wurde eine Flagge gehisst
- Teil 15 – Ein Hofgartendirektor und die ehemalige Parkanlage Funkenburg
- Teil 16 – Von einem Wirt der sein eigenes Baumaterial zurück kaufen musste
- Teil 17 – Fluch und Segen einer Handesstrasse
- Teil 18 – Der „anstrengende Weg“ eines Polizisten
- Teil 19 – „Glück auf“ auch in Werdohl
- Teil 20 – Zum 80. Jahrestag der Bücherverbrennung
- Teil 21 – Mensch und Tier bei Hochwasser auf engstem Raum
- Teil 22 – Über den Werdegang einer ungewöhnlichen Schule
- Teil 23 – Ein Fährmann in Werdohl
- Teil 24 – Das Waldversteck
- Teil 25 – Die verschwundenen Namen
- Teil 26 – Vom Mühlzwang und der königlichen Mühle
- Teil 27 – Ein „Berg“ wird bis zur Hälfte weg gesprengt
- Teil 28 – Als den Werdohlern das Bier brauen verboten wurde
- Teil 29 – Wie eine halbe Brücke eingeweiht wurde
- Teil 30 – Wie war das nochmal mit der Soppe/Zoppe
- Teil 31 – Feste feiern im Kaisersaal
- Teil 32 – Die Geschichte vom „Felixturm“
- Teil 33 – Was hat es mit den Haferkästen auf sich?
- Teil 34 – Wie der Busenhof zu seinem Namen kam?
- Teil 35 – Werdohl und seine „(un)heimlichen“ Gewässer
- Teil 36 – Ein kleines „Dorf“ in Ütterlingsen
- Teil 37 – Vom Dorfpolizist gab es mit dem Säbel „eins hinten drauf“
- Teil 38 – Ein Parkplatz auf dem Dach
- Teil 39 – Vom Großfischtag an der Lenne
- Teil 40 – Aus Dresel frisch auf dem Grafentisch
- Teil 41 – Der Einzelhandel in „alter“ Zeit
- Teil 42 – Ein Ortsteil der vielen Brücken und Wasserwege
- Teil 43 – Was es mit dem Zusatz „zur Post“ aus sich hat
- Teil 44 – Ein Bauernhof im Licht und Schatten der Geschichte
- Teil 45 – Die Wochenenden in vergangenen Zeiten
- Teil 46 – Kleine Koksstückchen brachten die ersehnte Wärme
- Teil 47 – Sportboote und Holzkähne auf der Lenne
- Teil 48 – Für etwas Süßes wurde nach Altmetall „geschürft“
- Teil 49 – Wie die Hebamme des Dorfes durch das Hochwasser kam
- Teil 50 – Ein ungewöhnliches Unternehmen im „Eisenhämmerland“
- Teil 51 – Der widerspenstige Gaul
- Teil 52 – Ein Hotel wird um eine Zimmerbreite verkleinert
- Teil 53 – Mit einem Trick den Dieb ermittelt
- Teil 54 – Rückblick auf ein Schützenfest
- Teil 55 – Aus dem Arbeitsleben eines Nachtwächters
- Teil 56 – Start in die Gastronomie mit Hindernissen
- Teil 57 – Lustige Stimmung im Wahllokal
- Teil 58 – Zwei Grundsteinlegungen für eine Kirche
- Teil 59 – Der Schnaps wurde durch die Reupe gereicht.
- Teil 60 – Der verschwundene Adelssitz
- Teil 61 – Der Name Borbet-Höhe hat sich nicht durchgesetzt